Karl Adolf Laubscher - Sein Leben und sein Wirken

 

Karl Adolf Laubscher in seiner Münchner Zeit
Karl Adolf Laubscher wurde am 6. Februar 1888 als ältestes von sechs Kindern in Täuffelen BE geboren. Sein Vater führte zusammen mit seinen Brüdern eine Fabrik für Feinmechanik, welche bereits der Grossvater gegründet hatte. Die als Primarlehrerin tätige Mutter vermochte in Karl Adolf Laubscher schon früh sein idealistisches Wesen zu fördern. Er genoss grosse Freiheiten und verbrachte seine Freizeit am liebsten in der Natur im Wald, am Ufer oder an den Abhängen des nahen Sees. Die Verbundenheit und das Verwachsensein mit der Natur prägten ihn stark.

Nach seiner Schulzeit in Täuffelen und Nidau besuchte er das Progymnasium in Biel und begann 1906 in Grenchen seine Mechanikerlehre. Vorgesehen als Nachfolger im väterlichen Betrieb absolvierte er anschliessend Praktika in Neuenburg und Genf. 1909 reiste er nach München, um sich auch hier auf Wunsch des Vaters technisch weiterzubilden. Beim Besuch der Ziselierklasse der städtischen Gewerbeschule München zeigte sich seine künstlerische Begabung und da entstand auch sein erster Gazellenkopf, eine Messingtreibarbeit in Form einer Metallplakette.

Durch die Kontakte mit der bekannten Künstlerszene in der Hauptstadt Bayerns wurde sein Interesse an der Kunst endgültig geweckt. Vom Handwerk mit Metall ging er nun vermehrt zum Handwerk des Gestaltens über, er versuchte sich zuerst mit Plastiken, dann mehr und mehr mit Malen, Zeichnen und begann zu schreiben. Er reiste in diesen Jahren unter anderem nach Wien, Brüssel, Paris, Prag und bildete sich ständig weiter.

 

Laubschers Ehefrau Margrit Laubscher-Illsinger
Als 1926 sein Vater Adolf Laubscher in Täuffelen starb, löste er sich endgültig von den Verpflichtungen im elterlichen Geschäft und entschloss sich von nun an als freier Künstler zu arbeiten. Nach einer langen Erkrankung suchte er Hilfe bei einem Naturheiler bei Passau, wo er die Pianistin Margrit Illsinger kennenlernte. 1930 heirateten die beiden in München. Aus dieser kinderlosen Ehe wurde eine Gemeinschaft tiefen gegenseitigen Verstehens und Helfens.

1933 erschien sein Gedichtsband: „Hymnen des Lichts und Gesänge vom Leben“ als erstes von insgesamt elf Büchern. In Biel werden seine Bilder 1935 zum ersten Mal ausgestellt.

Nach über dreissig Jahren in München liess das Ehepaar Laubscher 1939 fast ihr ganzes Hab und Gut zurück und verliess Deutschland infolge der politischen Entwicklungen. Mittellos kehrten sie in die Schweiz zurück und liessen sich in Bern nieder, Mitte der fünfziger Jahre schliesslich zogen sie nach Sigriswil und lebten ab 1955 im neu erbauten Chalet.

Diese Jahre waren geprägt von grossen Anstrengungen für den Künstler, er malte viel und schrieb weiter neue Gedichte und mahnende Worte zum Schutz der Natur und Tiere. Zusammen mit seiner Frau organisierte er bis 1960 vierzehn Ausstellungen, um sich als Künstler mit dem Verkauf der Bilder den Lebensunterhalt zu verdienen.

Neben seiner künstlerischen Arbeit setzte er sich stark für den Vegetarismus und für den Schutz der Tiere ein. Er schrieb unzählige Briefe und scheute sich nicht, Ungerechtigkeiten beim Namen zu nennen.

1961 starb seine Ehefrau Margrit Laubscher-Illsinger, was ihn hart traf. Von da an malte und dichtete er kaum mehr, sondern widmete sich vermehrt und unermüdlich dem Natur- und Tierschutz.

Karl Adolf Laubscher verstarb am 7. März 1974 im Spital Thun.


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Verzeichnis der Publikationen (PDF)